1. Der Gottesfurcht für Augen hat, dem folgt all ding früh vnd Spat. – Gruter, III, 17; Lehmann, II, 79, 78.
2. Gotsforcht ist der weissheit anfang. – Franck, I, 129a; Gruter, I, 45; Eiselein, 255; Schulze, 265; Simrock, 3977; Körte, 2394; Braun, I, 968; Zaupser, 30.
Mhd.: Gote dienen âne wanc deist wîsheit ânevanc. (Freidank.) – Wan der rehte wîstuom ist got dienen zaller vrist. (Welscher Gast.) – Aller wîsheit ânevanc ist gotes vorhte sunder wanc. (Helbing.) – Ein anvanch aller wiczen ist gottes forcht mit sälger list. (Ring.) (Zingerle, 195.)
[109] Dän.: Gudsfrygtighed er alle dyders dronning. (Prov. dan., 260.)
Frz.: Dieu soit avoué de tout. (Leroux, I, 11.)
It.: Chi hà il timor di Dio, hà la vera sapienza. (Pazzaglia, 136, 2.)
Lat.: Timor domini ipsa est sapientia.
3. Gottesforcht ist zu allen dingen nutz. – Stettler, I, 64a.
Frz.: La crainte de Dieu est bonne en tout lieu. (Kritzinger, 188a.)
Lat.: Deum colenti sat sua merces. (Fischer, 43, 37.)
4. Gottesforcht macht edel. – Henisch, 1692, 19; Petri, II, 352.
»Menschenfurcht aber die Säugamme der Erbärmlichkeit und Niedertracht.«
Lat.: Pietati summa tribuenda laus est. (Seybold, 441.)
5. Gottesfurcht ist die Quelle aller Tugend.
Lat.: Pietas fundamentum est omnium virtutum. (Seybold, 441; Philippi, II, 95.) – Pietas tutissima virtus. (Seybold, 441.) – Regula virtutum pietas. (Seybold, 525.) – Virtutes pietas in se complectitur omnes. (Seybold, 639.)
6. Gottesfurcht liegt im Stroh, Demuth schreit Mordio.
7. Gottsforcht ist eben die weissheyt. – Franck, I, 50d; Gruter, I, 45; Körte, 2394 u. 2963.
8. Gottsforcht lebt lange. – Franck, I, 50d; Henisch, 1694, 20; Lehmann, II, 231, 164; Sailer, 217; Simrock, 3978.
Dän.: Gudsfrygt giver fred og helse (al velstand). (Prov. dan., 260.)
Holl.: Vreugt in den Heer duurt immermeer. (Harrebomée, I, 293.)
9. Gottsforcht sündt nit. – Franck, I, 50d; Körte, 2396; Simrock, 3979.
Böhm.: Kde boží bázeň, tu i stud. (Čelakovsky, 120.)
10. Kein Gottesfurcht ist jetzt in der Welt; jeder spricht: Hätt' ich nur Geld!
11. Ohn Gottesfurcht taugt kein Lehr. – Petri, I, 77.
12. Wer Gottesfurcht im Herzen, wird mit dem Teufel niemals scherzen.
13. Wer nicht Gottesfurcht im Herzen hat, mag täglich Honig und Milch zu essen haben, er kann doch nicht ruhig leben. – Ephräm, 232.
14. Wo Gottesfurcht wohnt, muss Sklavenfurcht sterben.