Isegrimm

*1. En oln Isegrimm.Eichwald, 911.


*2. Er ist ein (r)echter Isegrimm.Eiselein, 343; Braun, I, 1667.

Isegrimm ist der Name des Wolfs im Reineke Fuchs. »Es scheint«, sagt Lübben, »auf den ersten Anblick, als sei dieser Name nur ein zum Eigennamen gewordenes Beiwort dieses bösen Thiers, und als sei er niemals einem Menschen beigelegt worden, ausser etwa als Appellativum, wie wir auch jetzt noch einen Menschen, der ein barsches, zurückstossendes Wesen hat, der ein Brummbart ist, einen Isegrimm zu nennen pflegen.« Allein dieser Name war ein gangbarer Mannesname, den nicht blos Helden trugen, sondern auch Geistliche; und gerade der erste, der für uns nachweisbar diesen Namen führt, ist ein Geistlicher. Im Jahre 933 wird nämlich ein Isegrimus (Pertz, I, 94) zum Bischof von Regensburg ordinirt. Es ist also wol Isegrimus ein Personenname, der auf das Thier übertragen worden ist. Darüber wie über die Bedeutung desselben vgl. Lübben, Programm, 22-31.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 967.
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