1. Kälbere, weil du ein Kalb bist.
Freue dich deiner Jugend. »Der noch gelbschnablichten Jugend ziemt ein weidlicher Sprung, man kälbere, weil man ein Kalb ist.« (Voss. Luise.) Das Wort »kälbern« kommt a) in dem Sinne von »Kalben« vor. (S. Glück ⇒ 715 u. ⇒ 716.) Es bezeichnet b) soviel wie Muthwillen treiben (vgl. Dähnert, 215, kalbern), gumpen, geil sein, scherzen, schäkern, kinhänseln, dalen, auch handgreifliches Liebeln, und c) heisst es soviel als sich übergeben, erbrechen. (S. ⇒ Fuchs 370.) (Vgl. Grimm, V, 56.)
*2. Er kälbert. – Dähnert, 213b.
Muss sich übergeben, erbrechen. Bei Kälbern hat man wahrscheinlich den beim Speien oft vorkommenden [1108] Laut, der an das Blöken der Kälber erinnert, berücksichtigt. (Vgl. Bernd, 3, 1.) »Es möcht ihm so sehr grawen und unwillen (ekeln), das er ein Kalb legte oder den Fuchs streifte.« (Fischart, Bk., 224a.)
*3. Er kelberirt wie ein Mertzenkalb. – Mathesy, 215a.
Hier in der Bedeutung von groben, plumpen Spielen und Scherzen.