1. Es speit niemand in seinen eigenen Bart. – Eisenhart, 171; Sailer, 142; Simrock, 734; Graf, 164, 131.
Das Speien in den Bart war eine der schimpflichsten Beleidigungen, die einem Freigeborenen nur immer widerfahren konnte; denn der Bart stand bei den alten Deutschen in der höchsten Achtung. Das Sprichwort warnt vor Handlungen, wodurch zugleich die Familie beschimpft wird.
[680] 2. Wer über sich speit, wendet die Spucke gegen sein eigen Gesicht.
Kroat.: Tko više sebe pljuje, na obraz mu pada.
*3. A speyt wie a Garbershund. – Gomolcke, 20; Weinhold, 26; für Franken: Frommann, VI, 324, 363.
Nachdem die Häute einige Zeit im Wasser gelegen haben, wird das an ihnen befindliche Fleisch mit einem Messer abgestrichen. Verzehrt nun der Hund diese von der Aasseite abgestossene Fleischmasse in grossem Masse, so folgt Erbrechen. »Der zwölfft wenn er sich gefült hat gleich wie dass Fass, speyet er gleich wie ein Gerber hundt.« (Geiler, Nsch., 16, in Kloster, I, 312.)
*4. De Loite schpei'n dergägen. – Frommann, III, 244, 77.
*5. Der speit seinen Leuten ins Maul. (Alting.) – Birlinger, 925.
Von einem Dienstherrn, der seinem Gesinde nicht genug zu essen gibt.
*6. Er speit wie ein Erzpriester. – Frischbier2, 3559.
In ähnlicher Weise sagt man an einigen Orten Schlesiens: Er speit wie ein Huxt(Hochzeit-)hund, der auch nicht blos von Knochen und Brosamen lebt.
*7. Er speit wie ein Reicher. – Eiselein, 526.
*8. Gespeit werden.
D.h. aufgezogen, verhöhnt, verspottet. »Wurden sye auch etwan von jm gespeyet.« (Rollwagenbüchlein, XXIX.)
*9. Hai spigged as 'ne Hucke. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 149.
*10. He spîgt as 'n Gârwerhund.
*11. Speie inn deinen eygen busen. – Suringar, C. 3, 10 u. 13.
*12. Speiw'n wie a Hoazathund. – Schöpf, 685.
Sich heftig erbrechen.
*13. 'T spiet mi, dat mi 't Wîf ofstarft; ick hebb hör all söven Jahr hadd. – Hauskalender, IV.
*14. Då speiet i, was ich in der faschen (Kinderbinde) 'gessen håb. (Wien.)
Um grossen Ekel auszudrücken.