1. Das Kälblein liebt das Euter mehr als die Kuh.
2. Das Kälblein muss folgen der Kuh. – Ambraser Liederbuch, 116, 56.
3. Das Kälblein saugt an der magern Kuh. – Altmann VI, 442.
4. Gerheth das kälblin nach der ku, so werdens grosser bestien zwu.
Lat.: Filius ut patri similis, sic filia matri. (Loci comm., 112.)
5. Kälblein, spar' dein Heu, 's ist noch lange bis zum Mai.
Holl.: Kalfje, spaar uw hooi, want de winter is nog lang. (Harrebomée, I, 376a.)
6. Wenn man ein Kälblein ausschickt, kommt ein Oechslein wieder.
Die Russen: Sende ein Kalb nach Moskau, es wird ein Ochs wiederkehren. (Altmann. V, 103.)
*7. A Kälbla oubinda. (S. ⇒ Kalb 159.) – Sartorius, 168.
*8. Ar will 'n Kalbla nît nei 's Ug schlog'n. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 202.
Er will's mit einem nicht verderben.
*9. Er hat das Kälblein mit der Kuh.
Hat eine schwangere Person geheirathet. »Und so die Hochzeit ist gethan, hebt sich erst ein Handel an, er (der Ehemann) hat das Kälblein mit der Kuh.« (Fliegende Blätter, Augsburg 1600, in Adrian's Mittheilungen, S. 374.)