1. Der hat ein Kalbskopff, der an einem ein Verbrechen strafft, dass der Verbrecher nicht vermeiden könne. – Lehmann, 729, 56.
2. Ein Kalbskopf wird mit Zung' und Hirn servirt.
3. Einen Kalbskopff darff kein Armer fressen. – Simplic., I, 125.
»Man pflegt zu sagen: Einen Kalbskopff darff kein Armer fressen.«
Engl.: A calf's-head will feast a hunter and his hounds. (Bohn II, 76.)
4. Man muss nicht zum Kalbskopf einladen, ehe die Kuh gekalbt hat. – Sutor, 421; Simrock, 5375; Reinsberg IV, 24.
»Der Vnwitz ladet Gäst zum Kalbskopff, ehe die Kuh kälbert, gibt der Tochter ein Mann ehe sie geboren, bawt Häuser in Lufft.« (Lehmann, 807, 5.)
*5. Das redt er auss keinem Kalbskopff. – Theatrum Diabolorum, 411a.
*6. Der Kalbskopf will begossen sein.
Holl.: De kalfskop wil begoten zijn. (Harrebomée, I, 375a.)
*7. Du Kalbskopf.
Alberner, einfältiger, dummer Mensch. »Mit den Kalbsköpfen, seinen Brüdern.« (Wieland, XVIII. 149.)
[1111] *8. Mit dem will ich keinen Kalbskopf essen.
»Wer sich ainer solchen Sach vermäss und mit ainem Henker ain Kalbskopf äss ... dor bodorft wol ainer wolschmeckenden Nasen.« (Keller, Alte Schwänke. 23.)