*1. Er hat all Tag sein Kieferbeiss.
Auch Kiff-erbiss, Keif-erbiss. Eigentlich grüne Erbse, Erbse in der Schote (Kiefe), die noch grün in der Schote festsitzt, dann aber auch die Schoten sammt den Erbsen. Wie man nun die Erbsen aus der Schote nagt oder kift, keift, so wandte man diese Keif- oder Kief-erbeiss (Kieferbse) im 15. und 16. Jahrhundert zu verblümten Redensarten für ehelichen Zank an, besonders von seiten der Frau. So heisst es bei H. Sachs (I, 499a); »Hat er gemacht vil böser eh, dass mancher pawr kiferbeis as, wiewol es vmb weinachten was.« Der Mann bekam zu Weihnacht nichts als Keiferbsen, d.h. Scheltworte. »Ich müst sunst dieses ganze jar stetig kifferbiss von ir essen.« (H. Sachs, III, 3, 30d.) » Kifferbeiss wachsen mir all tag in meinem haus in allen gmachen.« (Vgl. Ayrer, Fastn., 81b.)
*2. Jemand Kifferbsen kochen, auftragen.
Vorwürfe für ihn vorbereiten oder ihm machen.