1. Mit Scheltworten soll man nicht fürsprechen. – Graf, 418, 147; Klingen, 32a, 2.
Dem Vertheidiger war zwar zur Führung seiner Sache weiter Raum gestattet, aber bis zu offenbaren Beleidigungen des Gegners oder des Gerichts sollte er nicht gehen. (S. ⇒ Fürsprech 3.)
2. Scheltwort macht man mit (werden durch) ausslegen ärger. – Lehmann, 699, 6.
3. Scheltwort sein gemeynglich erlogen. – Franck, I, 157b; Lehmann, II, 566, 26; Simrock, 8939.
Dän.: Skjælds-ord ere gemeenligen løgn. (Prov. dan., 501.)
4. Scheltwort sein keine Waffen, darauss ein ehrlicher Mann fechten soll. – Lehmann, 700, 23.
5. Wenn man die Scheltworte auslegt, werden sie ärger.
Lat.: Maledictum interpretando facies acrius. (Philippi, I, 236.)
6. Wer einem mit scheltworten die Warheit sagt, der thut vnrecht. – Lehmann, 699, 18.
7. Wer sich vber scheltwort erzürnet, der gibt sich offtmal schuldig. – Lehmann, 792, 16.
Dän.: Hvo som for meget fortørnes over skelds-ord giver sig ofte skyldig. (Prov. dan., 504.)