Krebsgang

*1. Den Krebsgang gehen.Eyering, I, 402; Theatrum Diabolorum, 519b; Schottel, 1114a; Körte, 3544; Braun, I, 1998.

Nicht vorwärts, sondern rückwärts kommen. – »Die Ströme wollen zu den Quellen zurückfliessen und die Vergangenheit soll auch sogar noch unsere Zukunft aufzehren.« – »Bey ihnen heisst's selten: nach gethaner Arbeit ist gut ruhen; denn die Arbeit ist bey ihnen zu einem Paradis Vogel worden. Damit muss alles den[1600] Krebsgang gehen, denn nur derjenige, so Ertzt hat, kan eine Glocke giessen.«

Dän.: Han gaaer krebsgang; tilbage som hønen skraber. (Prov. dan., 357.)

Holl.: Het gat den kreften gang. (Harrebomée, I, 449a.)

Lat.: Imitabor nepam. (Plautus.) (Philippi, I, 188; Hanzely, 87.) – In morem octipedis procedunt omnia cancri. (Seybold, 246.) – Mandrabuli more res illi succedit. (Philippi, I, 240.) – Nepam imitare. (Faselius, 38.)


*2. Den Krebsgang gewinnen.

»Vnd sonderlich ein närrisch anfang der gewint gemeiniglich den krebsgang.« (Waldis, VI, 80, 134.)


*3. In Krebsgang gerathen.Eiselein, 395.


*4. Mit dem geit 't 'n Krävtgang. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 87.


*5. 'S gieht olss a Krabsgang (bei da Loiten). Robinson, 138; Gomolcke, 368 u. 954; Frommann, III, 248, 246; hochdeutsch bei Herberger, I, 140.

Es geht rückwärts mit seinem Geschäft, seiner Wirthschaft.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1600-1601.
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