1. Mit den nesteln1 fahet man an zu spielen. – Gruter, I, 59; Eyering, III, 241; Petri, II, 479; Henisch, 969, 49; Eiselein, 493; Sailer, 171; Winckler, X, 8; Simrock, 7509.
1) Heftel, Band, Senkel. – Die Geschlechtsneigung ist unschuldig im Beginn.
*2. Die Nestel wurden zu kurz.
Das Vermögen ging zu Ende, die Mittel reichten nicht mehr aus. »Vnd gwan das gütlin bald den sturtz, das alle nesteln wurden kurtz.« (Waldis, III, 94, 40.)
*3. Einem die Nestel knüpfen. (Baiern.)
Diese Redensart rührt von der Volksmeinung her, dass man durch besondere Verknüpfung von Schnüren junge Leute so lange zum Beischlaf untüchtig machen könne, bis die Verknüpfung wieder aufgelöst werde. Sie bedeutet daher: jemand zum Beischlaf, in weiterer Bedeutung überhaupt zu etwas untüchtig machen.
*4. Er ist nit einer nestel werdt. – Tappius, 53a; Eyering, I, 360.
Lat.: Ne ligula quidem dignus. (Tappius, 53a.)
*5. Er könde jm nit an einn nestel oder sporn greiffen. – Franck, II, 59b.
In dem Sinne: er steht weit unter ihm, kann ihm das Wasser nicht reichen.