1. Hab' ich meine Nothdurft und ein gut Gewissen, so will ich keine Leckerbissen.
Holl.: Schamel en nooddruft is geene weelde (lekkernij). (Harrebomée, II, 129b.)
2. Nottdurfft ist ein Erfindung aller Dinge. – Gruter, III, 73; Lehmann, II, 434, 80.
3. Wer mit der notturfft nicht vergnügt ist, der ist mit reichtumb nicht zu erfüllen. – Lehmann, 348, 6.
Dän.: Hvo ei nøyes med nødtørft, kand ei fyldes med rigdom. (Prov. dan., 431.)
4. Wer seine Nothdurft redet, den soll der Kaiser hören. – Graf, 426, 224.
Das Gericht soll begründete Klagen nicht zurückweisen.
Mhd.: Wer sin notdurfte redet, den sal der keyser horen. (Endemann, III, 15, 207.)
5. Zur notturfft spar, zer von dem gwin, nit geude, dass dirs nit zerrin. – Franck, I, 149b; Eyering, III, 599; Egenolff, 379a; Körte, 4602.
6. Die Nothdurft erfand das schützende Kleid und die Eitelkeit erfand den Putz.
Lat.: Utile indumentum excogitavit necessitas, pretiosum luxus, elegans vanitas. (Sailer, Sprüche, 151, 13.)
7. Al tag moiss man syn noitturft han, gedenck daran vnd gwyn sie dan; al tag dhu hast scheir eynen last, mach dich gehast zu soichen rast. – Weinsberg, 115.