Poet

1. Der Poet im Dorfe sein, ist nicht gut.Simrock, 7959; Körte, 4824; Braun, I, 3339.

Man ist zu vielerlei Anfechtungen und Zumuthungen ausgesetzt. (Vgl. Joh. Heinr. Jacobi's Werke, IV, 362.)


2. Ein guter Poet und ein guter Kegelspieler nützen dem Staate gleichviel.Einfälle, 310.


3. Poeten machen bei gutem Wein viele reimen vnd verselein.

Lat.: Qui bona uina bibunt, uates bona carmina scribunt. (Loci comm., 170.)


4. Poeten sind der Heiden Propheten.Petri, II, 507.


5. Poeten sind kurz angebunden, man kann sie leicht in Harnisch jagen.Grubb, 562.

Lat.: Genus irritabile vatum. (Horaz.) (Seybold, 200.)


6. Sechs Poeten, sechs Componisten und sechs Organisten machen anderthalb Dutzend Narren.Sutor, 918.


7. Soll ein Poet gedeihn, dann darf nicht fehlen es an Wein.

Die Russen: Ein Poet will begossen sein. (Altmann VI, 476.)


8. Wenn der Poet trinkt guten Wein, macht er gut lauffende Verselein.Sutor, 162.

Lat.: Vena fluit nunquam, ni quoque vina fluant.


[Zusätze und Ergänzungen]

9. Poeten versteht nicht jedermann.

Bei Tunnicius (921): Alman en vorsteit de poeten nicht. (Sua nunquam quivis intelligit abdita vatum.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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