Racker

*1. Dat di de Racker hale.Eichwald, 1569; Dähnert, 372b.

Racker = Mensch, Bursche, aber auch Abdecker, Henker, wie Name für Mandelkrähe (Coracias garrula). Nach Briefen von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense (3. Aufl., S. 174) bediente sich der preussische König Friedrich Wilhelm IV. öfters gesprächsweise dieses Ausdrucks. (Büchmann, 6. Aufl., S. 239.)


*2. Dat öss wie vom Racker (Mandelkrähe) de Kiel.Frischbier2, 3053.


*3. Dem hat gewiss vom Racker geträumt. Frischbier2, 3052.

Von jemand, der Glück im Spiel hat.


[1453] *4. Dem Racker sine Duwe.Frischbier, 3050.

Es sind die Krähen gemeint.


*5. Der Racker von Staat.


*6. Er ist ein geriebener Racker.Frischbier2, 3051.


*7. Er ist ein gnietscher Racker.

Gnietsch = genau, geizig, falsch, heimtückisch. (Frischbier2, 3051.)


*8. Es ist ein dreihäriger Racker.Frischbier, 289.


*9. Töw, Racker, kumm mi man to Bedd. (Pommern.)

Viel gehörte, meist nicht böse gemeinte Drohung, angewendet nicht, woher sie zu stammen scheint, zwischen Eheleuten.


[Zusätze und Ergänzungen]

*10 Er ist ein windiger Racker.Frischbier, 4058.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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