Rathkauf

* Dos wär' a Rôtkôf1. (Schles.) – Frommann, III, 416, 623.

1) Ei ist mir nicht klar, ob Roth- oder Rathkauf. Frommann a.a.O. hat zwar Rathkauf, begleitet das Wort aber mit einem? und stellt es mit Weisskauf (Diebstahl) und Weisskäufer zusammen. Ich habe die Redensart nur als Knabe gehört und zwar in dem Theile des hirschberger Kreises zwischen den Städten Schmiedeberg, Kupferberg und Hirschberg. So viel ich mich erinnere, wurde sie stets von einem guten, vortheilhaften Kaufe angewandt, sodass sich bei mir die Vorstellung festgesetzt hat, sei ein Kauf, der zu rathen sei, ein räthlicher Kauf. In den Gegenden Schlesiens, in denen ich später gelebt habe, ist mir die Redensart nie wieder begegnet; auch in Schriften nicht. Die bei Frommann (VI, 80) ausgesprochene Ansicht entscheidet sich auch für Rathkauf.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1490.
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