Sandmann

*. DerSandmann kommt.Braun, I, 3713; Hennig, 220.

So sagt man zu den Kindern, wenn sie sich die Augen reiben und ihnen dieselben vor Schlaf zufallen. Wie man, wenn man Fuhrleuten begegnet, die feinen Sand geladen haben, die Augen zu schliessen pflegt oder auch, wie man sich die Augen reibt, wenn man wirklich Sand in denselben hat, so scheint auch daher diese Redensart entstanden zu sein, wenn einen der Schlaf überfällt. Frischbier2 (3205) hat für die Provinz Preussen, um diesen Gedanken auszudrücken, noch folgende Redensarten beigebracht: Die blinde Els bedrückt ihn. Er gansaugt. Die Hühner kratzen (klauen) ihm Sand in die Augen. Die Karczupcher kommen streuen Sand (Karczupchen ist ein Dorf im Kirchspiel Szirgupönen, Kreis Gumbinnen.) Er geht nach Szusskehmen (Dorf im Kreise Gumbinnen.) De Schlaplües biete ein. In der Schweiz sagt man: Er will auf Bertinge. Er het's mit de Bettlachere. Er singt's Lilachelied (er gähnt). Er gaht zur Arbeit uf Bettehuse. (Sutermeister, 60.)

Frz.: Il a du sable dans les yeux. (Lendroy, 1338.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1863.
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