1. Die jüngsten Schöppen fällen das Urtel.
Wenn junge Leute etwas besser wissen wollen als ältere Personen. Da die jüngsten Schöppen zuletzt stimmten, so konnte man sagen, dass ihre Stimme entschied. Wenn in Holland ein Todesurtheil zu vollstrecken war, so versammelten sich am Tage der Vollstreckung desselben die sieben Schöppen unter dem Vorsitz des jüngsten, der alsdann feierlich seine Spruchgenossen einzeln fragte, ob sie bei dem gesprochenen Urtheil beharrten. Stand die Stimmenzahl drei gegen drei, so entschied der Vorsitzende und das Urtheil wurde mithin vom jüngsten gefällt.
2. Leichte Schöppen machen leichte Urtel.
Holl.: Ligte schepens geven ligt vonnis. (Harrebomée, II, 246a.)
3. Wie die Schöppen, so das Urtel.
Holl.: Slecht schepen, slecht vonnis. (Harrebomée, II, 246b.)