1. Alle Waffen müssen Gold oder Silber haben. – Pistor., I, 94.
2. Die Waffen der Poltrons stechen nicht und schneiden nicht.
3. Die Waffen schützen einen Fürsten sehr, aber Treue und Glauben noch viel mehr. – Wirth, II, 508.
4. Es sind nicht die grossen Waffen, sondern die grossen Herzen, welche die Schlachten gewinnen.
5. Goldene Waffen, sicherer Sieg.
Slow.: Slato oroshje gotowa premaga.
[1723] 6. Man kann wol Waffen wider die Feinde, aber nicht wider die Furcht schmieden. – Winckler, XIV, 36.
7. Man muss keine Waffe unversucht lassen.
8. Mit zwei Waffen besiegt die Unschuld jeden Feind: mit Bescheidenheit und Vorsicht. – Reform. Kirchenzeitung, Chambersbury, Pennsylvanien vom 15. Febr. 1851, Nr. 358.
9. Seiner Waffen muss man warten. – Graf, 42, 135.
»Uapnum sinum skal man uortha.« (Thorsen, 33.)
10. Unter den Waffen schweigen die Gesetze.
»Weil Mars noch immer zeucht vom Leder, so achtet man nicht viel der Feder. Gesetze schweigen bei den Waffen, die Musen können auch nichts schaffen.« (Gerlach, 127.)
11. Waffen, Frûen un Böken (Bücher) mot men alltäglik versöken. – Körte, 6386.
Holl.: Wapen, vrouwen ende tboec behoeven daghelics tversoec. (Tunn., 25, 7.) – Wapenen, vrouwen on boeken behoeven dagelijksche behandeling. (Harrebomée, II, 336a.)
Lat.: Sunt exercenda tria: femina, liber et arma (Fallersleben, 779.)
12. Waffen in der Hand vertreiben den Verstand.
Die Araber haben ein ähnliches Sprichwort. (Burckhardt, 331.)
13. Waffen sind der Städte beste Schutzwehr.
Lat.: Moenia ferrea non terrea. (Philippi, II, 254.)
14. Waffen sind gut, wer sie nur weis zu tragen. – Gruter, III, 93; Lehmann, II, 859, 1.
15. Waffen sind leichter zu besiegen als Geld.
Böhm.: Toho treba chlácholiti, kdo se branĕ chápe; ale kdo mĕšce, toho netřeba. (Čelakovsky, 45.)
Poln.: Tego trzeba hamować, co síę do broni poryma; a co do mieszka, tego nie trzeba. (Čelakovsky, 45.)
16. Waffen soll man wie Arznei brauchen – wider Willen.
Lat.: Praelia cessarent, pax sine litet fore. – Si duo de nostris tollas, pare nomina rebus. (Sutor, 45.)
17. Waffen und Geld erfordern gute Fäuste.
18. Waffen verletzen den Leib, böse Worte das Gemüth. – Winckler, XX, 97.
19. Waffen verletzen den Leib, Ehrabschneiden das Herz. – Chaos, 158.
20. Waffen, Waffen, Feindio!
Waffen, Feindio! der alte clamor ad arma, Allarm, Waffenschrei. (Grimm, Rechtsalt., 876.) Gleiche Sprachbildung, Verstärkung des Substantivs durch einen angehängten Ausruf, liegt den Hülferufen Mordio! Feurio u.s.w. zu Grunde. (Scheffel, Eckehard, II, 72 u. 194.)
21. Was man durch Waffen erobert, muss man mit gewalt Handhaben. – Lehmann, 434, 29.
22. Was nützen dem die Waffen, der sie nicht führen kann!
Lat.: Parum sunt foris arma, nisi est et consilium domi. (Cicero.) (Philippi, II, 83.)
23. Wenn die Waffen schweigen, folgt der Friedensreigen.
Lat.: Cedant arma togae, concedat laurea linguae (Cicero.) (Philippi, I, 78.)
24. Wer einmal Waffen getragen hat, will gern wieder dienen.
Holl.: Die eens de wapens gedragen hefft, wil wel weder dienen. (Harrebomée, II, 436a.)
25. Wer keine Waffen hat, der muss nicht in den Kampf gehen.
Poln.: Kto niema zbroje, mijaj boje. (Čelakovsky, 370.)
26. Wer keine Waffen hat, muss nicht auf die Bärenjagd gehen.
Die Russen: Nackter, greife den Bären nicht an! (Altmann VI, 473.)
27. Wer mit goldenen Waffen ficht, unterliegt im Kampfe nicht.
Holl.: Die met gouden wapens vecht, heeft altijd het beste regt. (Harrebomée, II, 436a.)
28. Wer Waffen trägt, soll sich nicht ergeben.
29. Wie die Waffen, so der Mann. – Nordböhm. Volksblatt, 1875, Nr. 22.
Eins lässt zuverlässig auf den Werth des andern schliessen.
*30. Die Waffen abgeben (niederlegen).
Sich ergeben. Die Römer erhoben einen Finger, um zu sagen, dass sie sich unterwürfen, für besiegt erklärten.
Lat.: Digitum tollere (exercere). (Faselius, 63.)
[1724] *31. Einem die Waffen in die Hand geben.
Einem die Mittel zur eigenen Bekämpfung liefern.
Holl.: Hij geeft hem de wapenen in handen om hem te bestrijden. (Harrebomée, II, 436a.)
*32. Einen mit seinen eigenen Waffen schlagen. – Eiselein, 625; Braun, I, 4862.
Lat.: Ex ipso bovo lora sumere. (Eiselein, 625.)
*33. Er hat sich mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
Lat.: Heu patior telis vulnera facta meis.
*34. Mit gleichen (ungleichen) Waffen kämpfen. – Braun, I, 4863.
*35. Mit goldenen Waffen streiten.
Dän.: At stride med guldene vaaben. (Prov. dan., 558.)
*36. Mit verrosteten Waffen streiten. – Parömiakon, 1059.
Mit veralteten, längst unbrauchbar gewordenen Gründen und Satzungen.
*37. Wir werden mit unsern eigenen Waffen geschlagen.
Lat.: Heu patior telis vulnera facta meis. (Ovid.) (Philippi, I, 176.)
38. Es sind fünf Waffen, die Nutzen schaffen: das Herz fröhlich, der Muth ehrlich, die Rede züchtig, die Thaten richtig, auf Gott vertrauen und auf ihn bauen. – Weingärtner, 93.
39. Waffen und Geld brauchen eine geschickte Hand.
It.: Armi e danari vogliono buone mani. (Giani, 987.)
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