Schleifstein

1. Auf einem trockenen Schleifstein kann man nicht schleifen.

Dän.: Hvet-steen uden vand ei vel silbe kand. (Prov. dan., 319.)


[235] 2. Der Schleifstein wetzt das Eisen, geht aber dadurch selbst zu Grunde.

Dän.: Naar hvet-steenen sliber jernet, forstlider den sig selv. (Prov. dan., 309.)


3. Ein Schleifstein macht das Messer scharf und schneidet selber nicht.

Frz.: Pierre à aiguiser n'est pas tenue de couper. (Cahier, 1376.)

Holl.: Een botte slijpsteen maakt het mes scherp. (Harrebomée, II, 274b.)


*4. Dai es so ilich as en Slipsten, dä in siewen Joaren nitt smiärt es. (Iserlohn.) – Woeste, 86, 104.


*5. Einen Schleifstein schinden ist schwer.


*6. Er will einen Schleifstein schinden.


*7. Man würde eher einen Schleifstein mästen.

Holl.: Men zou eer een' slijpsteen mesten. (Harrebomée, II, 274b.)


[Zusätze und Ergänzungen]

8. Ich will dir einen Schleiffstein bringen, damit du die Augen trucken machest.

»Ist bey uns in Westfalen ein Sprichwort. Denn es pfleget zu geschehen, dass viel in jhrem weinen vnd betrübniss belachet vnd beschimpfet werden.« (Theatr. Diabolorum, 114b.)


9. Was ist härter als ein Schleifstein? Des Reichen Herz. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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