Schmähen

1. Heimlich jemand schmehen, ist nichts denn Vnglück auff jhn seen.Petri, II, 375.


[253] 2. Niemand wird mehr geschmäht als Gott.

It.: Rimedio per le ingiurie fatteci è considerar quelle che furro fatte a Dio. (Pazzaglia, 179, 5.)


3. Wer einen andern schmäht, der taugt auch selbst nichts.

Bei Tunnicius (918): De einen anderen schendet, dat he sulves ôck nicht en dôch. (Dedecorans alium clarae virtutis egenus.)


4. Wer geschmäht werden will, muss heirathen, und wer gelobt werden will, muss sterben.

Holl.: Men is nooit slechter, dan wanneer men vrijt, en nooit braver, dan wanneer men gestorven is. (Harrebomée, II, 273a.)


5. Wer mich schmäht hinterrück, der fürchtet meinen Blick.

Die Chinesen: Wer mich schmäht im geheimen, fürchtet mich; wer mich lobt ins Gesicht, verachtet mich. (Cahier, 2128.)


6. Wer schmäht, statt zu helfen, der verdammt.

Lat.: Damnare est objurgare, cum auxilio est opus. (Philippi, I, 110.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 253-254.
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