*1. An dem is die Schmad (Taufe) verloren. – Tendlau, 692.
Es war überflüssig ihn zu taufen, da er schon längst aufgehört hat, Jude zu sein.
*2. Der kann 'nen zur Schmad bringe'. – Tendlau, 384.
*3. Die Schmad (Abfall) liegt ihm auf'm Punim (Gesicht). – Tendlau, 688.
Auch: Dem guckt der Schmad zum Ponim heraus. Der Abfall sieht ihm zum Gesicht heraus; auf seinem Gesicht kann man die Abtrünnigkeit vom Judenthum lesen. Den alten Juden soll ein demüthiges, gedrücktes Wesen eigen gewesen sein, den schon der aufrechte, freie Blick als Abfall erschien. Wie durch Annahme des Christenthums der jüdische Typus nicht sofort zurücktritt, oder wie es nicht sogleich gelingt, die jüdischen Eigenheiten zu beseitigen, so gibt es wiederum solche, die in ihrem Wesen Christen sind, ohne förmlich aus dem Judenthum ausgetreten zu sein. Schmad, von schamad, eigentlich vernichten, vertilgen, für seinen bisherigen Glauben aufgeben, sei es durch Uebergang zum Christenthum oder zu einer andern Religionsgemeinschaft, z.B. zum Islam, woraus dann mit deutscher Endung ein Verb gebildet wird, sich schmadden, für: sich taufen. (Tendlau, 384.)
*4. Er git ihm nuch die Schmad.
In Warschau im allgemeinen, wenn man gegen jemand ausserordentlich nachsichtig ist, besonders von schwachen Aeltern gebraucht.