Schuldlos

Wer sich schuldlos weiss, ist des Kaisers Genoss.

Weil unter Herrschaft roher Gewalt keine Gesellschaft bestehen kann, so ist natürlich zwischen denen, die Gewalt gegen die Schwächern üben, und dem Kaiser, d.h. dem Oberhaupt der Gesellschaft und dem Vollstrecker der Gesetze, keine Gemeinschaft. Aber der Schuldlose, Unschuldige (s.d.) kann auf den Schutz der Gesetze rechnen, er ist des Kaisers Genosse.

Mhd.: Der sich unschuldig weyss, ist des keysers genoss. (Kl. Kaiserr., I, 8.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 375.
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