Schweinekoben

1. Ein Schweinkoben in einer Statt ist fester, denn ein wolgebawet Hauss auffm Dorff.Petri, II, 228; Henisch, 732, 40.


*2. Du musst dich am Schweinekoben gescheuert haben.

Zu einem, der sehr glücklich im Spiel ist. (S. Erpel.) Bei den Römern, welche eine Anzahl ihrer Sprichwörter auch von leblosen Dingen hernehmen, gehörte auch der Schweinkoben dazu, der bei uns als Sitz des Glücks bezeichnet wird. Zu Anfang des »Hausgespenstes« lässt Plautus den einen Sklaven von dem andern mit folgenden lieblichen Beinamen belegen: Unflat, Bock, Schweinestall, Gewächs aus Hund und Ziegenbock. Neben dem Schweinkoben, hara suis, erschien stabulum, der Stall, überhaupt als menschlicher Beiname, auch in Verbindung mit Attributen wie Sklavenstall, Niederträchtigkeitsstall, Schandstall. (Vgl. Römische Schimpfwörter in Ausland, 1872, Nr. 8.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 459.
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