1. Mancher nehrt sich aussm Stegreiff wie ein Wolff. – Lehmann, 534, 29.
2. Wer einem in die Stegreif hilfft, den muss man zu Danck aussm Sattel helffen. – Lehmann, 811, 21; Chaos, 331; Eiselein, 577; Simrock, 9838.
3. Wer im Stegreiffen ist, der sitzt noch nicht im Sattel. – Lehmann, 379, 9.
*4. Aus dem Stegreif einen Schluss fassen.
*5. Aus dem Stegreif leben. – Murner, Nb., 23; Hegewald, 75; Meinau, 165; Braun, I, 4258.
Ohne bestimmten, regelmässigen Beruf und Erwerb. »Auss dem Stegreif, wie man zu sagen pflegt.« (Zeiler, Handbuch, I, 370.)
*6. Aus dem Stegreif reden. – Wurzbach II, 325.
Ohne besondere Vorbereitung.
*7. Das ist mehr als aus dem Stegreif in den Sattel. – Simrock, 9838.
*8. Einem den Stegreif halten müssen. – Eiselein, 577.
Lat.: Equus me portat, alit nex. (Eiselein, 577.)
*9. Einem in den Stegreif helfen.
*10. Einen durch die Stegreife jagen.
Ein anderer Ausspruch für Spiessruthen laufen.
Frz.: Donner le morion à un Soldat. (Kritzinger, 466a.)
*11. Er hat wieder in die Stägreiffen geholffen. (S. ⇒ Licht 8.) – Lehmann, 377, 55.
*12. Er nährt sich aus dem Stegreif. – Körte, 5709a.
»Etlich gute schlucker, die sich dess stegenreifs dazumal ernährt« (Rollwagenbüchlein, XXXIII.)
*13. On stegreyff ynn den sattel springen. – Agricola I, 738; Eyering, III, 277; Schottel, 1140b; Eiselein, 539.
Sich im Nothfall ohne fremden Beistand zu helfen wissen.
*14. Sich des Stegreifs ernähren, wie Müller. – Simrock, 7147a.
*15. Sich stegreifs ernären. – Geiler; Mathesy, 264b; Alsatia, 1862-67, 422.
Weniger in der Bedeutung als Bedienter dem Herrn den Stegreif halten, als in der: vom Strassenraube leben. B. Herzog (II, 23.): »Der Adel behalff sich ungestrafft des Stegreifs, machte ihre Schlösser zu Raubhäusern.« »Sich im stegreyff nehmen vnd von dem raub leben, wie bey vns etliche Heckenritter.« (Franck, Weltbuch, XLVIa.)