Windbeutel

* Es ist ein Windbeutel.

Dem Wortlaute nach hauptsächlich ein Mensch, der nur so thut, als ob er Geld im Beutel hätte. Die Redensarten: Ein windiger Mensch, ein windiger junger Herr, windige Landsleute sind nur Umschreibungen von Windbeutel. (S. Windsack.) (Sophiens Reise, 1, 235; 3, 643; 4, 547; 6, 165; 3, 148.) In Russland nennt man einen unbeständigen, wankelmüthigen Menschen možajer Wind. (Čelakovsky, 485.) Die alten Römer hatten, um einen Taugenichts zu bezeichnen, ein dem Sinne nach verwandtes, aber speciell römisches Schmähwort, vappa, der kahmige, umgeschlagene Wein. Horaz hat es zweimal in Verbindung mit nebulo.

Lat.: Mendax atra phaxis. (Philippi, I, 146.) – Venti campus. (Philippi, II, 243.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 264.
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