Zehnter

1. Der Zehnte bekommt kaum etwas zu Rom.

Hoffmann von Fallersleben bemerkt zu dem Sprichwort: »Weil nur wenige im Besitz der Mittel sind, durch Bestechung mit Geld etwas zu erreichen; denn zu Rom herrscht das Geld, der pfenninc, der nummus.« (Vgl. die Gedichte in Haupt's Zeitschrift, VI, 301-302.) Die Klagen, namentlich der Dichter, über die Bestechlichkeit, den Geiz, die Habsucht des römischen Hofes gehen das ganze Mittelalter hindurch. Vgl. W. Grimm's Einleitung zum Freidank, S. LXII fg. Bei Tunnicius (942): De teinde kricht nouwe wat to Rome. (Romae vix decimo fragilis fortuna secunda.)


2. Der Zehnte weiss nicht, wo den Elften der Schuh drückt.Simrock, 12000.


3. Der Zehnte weiss nicht, wovon der Elfte lebt. Simrock, 11999; Körte, 7069.

Im Harz: Dr Zahnte wäss net, wu sich dr Elfte dervon nährt. (Lohrengel, II, 175.)

Holl.: De tiende weet altijd niet, hoe de elfde aan den kost komt. (Harrebomée, II, 330a.)


*4. Das kann der Zehnte nicht vertragen.Klix, 124.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 518.
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