Adamsapfel

[22] Adamsapfel, auch Judenapfel, Paradiesapfel genannt, eine pomeranzenartige Frucht, grün oder gelb, mit dicker, unebener Schale, am Stiele mit einem warzenähnlichen Absatz, als wäre er durch einen Menschenbiß entstanden, wächst im südl. Tirol, in Italien und in der Levante. Nach der Sage der Juden war er die Frucht des verbotenen Baumes, in welche Adam zu beißen sich verleiten ließ. Zur Strafe soll ihm auch das Kernhaus derselben beim Schlingen stecken geblieben sein, daher noch alle Männer in dem am Halse hervorragenden Kehlkopfknorpel das Denkzeichen tragen, deshalb Adamskröbs, den jedoch die Frauen ebenfalls, nur nicht so sichtbar, haben, genannt. Die Adamsäpfel bilden einen bedeutenden, weitversendeten Handelsartikel, denn der alten Sage wegen ist die Frucht bei den Juden heilig, welche sie zur Ausschmückung beim Laubhüttenfeste gebrauchen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 22.
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