Bimsstein

[253] Bimsstein (der), eine mehr oder weniger durchlöcherte, verhärtetem Badeschwamm nicht unähnliche, meist hellgraue, seidenglänzende, aus feinen, aber rauh anzufühlenden Fasern bestehende Steinmasse, welche durch vulkanisches Feuer aus verschiedenen Steinarten zusammengeschmolzen worden ist und sich deshalb auch nur in der Nähe noch thätiger oder erloschener Vulkane findet. Der Bimsstein bildet theils ganze Lager, wie die Lava, theils kommt er in einzelnen Massen vor. Der erstere ist gewöhnlich dichter und daher schwerer, der letztere aber meist so leicht, daß er auf dem Wasser schwimmt, und man sieht manchmal das Meer in der Nähe der an Vulkanen reichen molukkischen Inseln weithin damit bedeckt. Auf der Insel Lipari im toskan. Meere ist er sehr häufig, wird aber auch in Deutschland bei Neuwied angetroffen. Fein gepulvert wird der Bimsstein zu Zahnpulver, das aber den Zähnen nachtheilig ist, zum Abschleifen von Holz, Glas, Metallen, zum Abreiben des Pergaments und zu Radirpulver benutzt. Mit Kalk liefert er einen sehr dauerhaften Mörtel und der festere Bimsstein wird auch zu Mauern gebraucht, die weder große Lasten zu tragen haben, noch starken Erschütterungen oder dem Feuer ausgesetzt sind, indem er. durch letzteres locker wird und bei großer Hitze zu Glas zerschmilzt, daher er auch eine bleifreie Glasur für Steingut und Töpfergeschirr abgibt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 253.
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