[628] Ehrenberg (Friedr.), seit 1806 Oberconsistorialrath, Hof- und Domprediger in Berlin, ein ausgezeichneter Kanzelredner und der Verfasser vieler höchst verdienstlicher und weitverbreiteter Schriften für religiöse Erbauung und Erweckung und Kräftigung von Religiosität und Sittlichkeit, die jedoch bei aller Gewandtheit der Darstellung und philosophischen Schärfe zuweilen an überreizter Sprache und nicht glücklich gewählten Bildern leiden. E. wurde 1776 zu Elberfeld geboren, ward 1798 Prediger in Plettenberg, 1803 in Iserlohn in der Grafschaft Mark und von da nach Berlin berufen. Mehre seiner Schriften sind ganz besonders darauf berechnet, Frömmigkeit, sittliche Anmuth und den Sinn für häusliches stilles Glück im weiblichen Herzen zu wecken und zu fördern; dahin gehören namentlich: »Handbuch für die ästhetische, moralische und religiöse Bildung des Lebens mit besonderer Rücksicht auf das weibliche Geschlecht« (Elberf. 1807); »Weiblicher Sinn und weibliches Leben« (Berl., 2 Bde.; 2. Aufl. 1819); »Andachtsbuch für Gebildete des weiblichen Geschlechts« (Lpz, 2 Bde.; 4. Aufl. 1826); »Reden an Gebildete aus dem weiblichen Geschlechte« (Elberf., 2 Bde.; 4. Aufl. 1827–29), wozu »Der Charakter und die Bestimmung des Mannes« (Elberf., 2. Aufl. 1822) das Gegenstück bildet. Unter denjenigen seiner Schriften, in welchen sich sein philosophischer Geist bei unausgesetzter Beachtung des wirklichen Lebens ausspricht, in dem das Höhere sich offenbart, gehören unter Andern: »Das Schicksal« (Lpz. 1805); »Die praktische Lebensweisheit« (2 Bde., 1805–6); »Für Frohe und Trauernde« (Lpz., 2. Aufl. 1825).