Hölty

[408] Hölty (Ludw. Heinr. Christoph), ein gefühlvoller Dichter, war geb. am 21. Dec. 1748, der Sohn eines Predigers zu Mariensee bei Hanover und studirte seit 1769 auf der Universität zu Göttingen Theologie. Dabei beschäftigte er sich aber auch ununterbrochen mit dem Lesen älterer und neuerer Dichter und wurde von seinen ihm näherstehenden Freunden trotz seines eben nicht den ausgezeichneten Menschen ankündigenden Äußern erkannt und gewürdigt. Er schloß sich eng an den göttinger Dichterverein an, welchem die deutsche Poesie so viel verdankt und zu dem auch die Brüder Stolberg, Boje, Bürger, Miller, Voß und Leisewitz gehörten. Sein Hang zur sanften Schwärmerei, wie sie sich in seinen Gedichten ausspricht, unter denen die elegischen und idyllischen die besten und in ihrer Art ausgezeichnet sind, wurde genährt durch eine nicht glückliche Liebe und durch seine überhandnehmende Kränklichkeit. H. begab sich 1775 nach Leipzig und von da nach Hanover, wo er am 1. Sept. 1776 starb. Voß und Stolberg besorgten die Herausgabe seiner Gedichte (Hamb. 1783, vermehrte Ausg. Hamb. 1804).

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 408.
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