Kornwürmer

[650] Kornwürmer werden die Larven verschiedener Insekten genannt, welche dem aufgeschütteten Getreide oft großen Schaden zufügen. Der rothe und der schwarze Kornwurm entstehen aus den Eiern, welche gewisse kleine Käfer in das Korn legen, nachdem sie die Schale desselben durchbohrt haben. Die Würmer fressen alles im Korn enthaltene Mehl auf und lassen nur die leere Hülfe desselben zurück. Mit dem Namen weißer Kornwurm hat man die Larven von zwei wesentlich verschiedenen Insekten benannt. Der bei uns gewöhnliche weiße Kornwurm kommt von einer Nachtmotte, welche ihre Eier an die Körner anlegt. Es kriechen nachher gelbe Würmer aus, welche sich in die Körner hineinfressen, und nachdem sie das in ihnen enthaltene Mehl verzehrt haben, mehre Körner zusammenspinnen. Zum Schutz gegen die Kornwürmer und zur Vertreibung derselben empfiehlt man die Anwendung verschiedener stark riechender Substanzen, welche die Würmer nicht vertragen können. Das beste Mittel dürfte das Dörren des Getreides in einer ziemlich starken Hitze sein. Übrigens richten die Kornwürmer in einem Getreidehaufen nur bis zu einer Tiefe von 3 bis 4 Zoll Schaden an, indem sie das darunter liegende Getreide unversehrt lassen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 650.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: