[402] Pappeln (die) gehören zu den weidenartigen Gewächsen, lieben im Allgemeinen einen feuchten Standort und tragen männliche und weibliche Blüten, welche in Form sogenannter Kätzchen beisammen stehen, getrennt auf verschiedenen Stämmen. Das Holz dieser Bäume ist weich und als Brennholz wie als Nutzholz ohne besondern Werth, wird jedoch von einigen Arten zu Tischlerarbeit und zur Vertäfelung von Zimmern verwendet. Die Wolle der Samenkapseln einiger Pappelarten ist zur Benutzung wie Baumwolle empfohlen worden, eignet sich aber wegen ihrer Kürze nur mit Baumwolle vermischt zur Verarbeitung. Die Zitterpappel, gemeine Espe oder Aspe ist nicht selten in den deutschen Wäldern, kommt auch in lockerm Sandboden gut fort, den sie zugleich mit ihren flachen Wurzeln befestigen hilft, wird unter günstigen Umständen gegen 70 F. hoch und 50–60 Jahre alt, jedoch leicht schon früher kernfaul. Die Blätter sind steif, fast rund, oben glänzend, an der Unterseite matt graugrün und haben sehr lange Stiele, an denen sie sich beim geringsten Luftzug bewegen, woher der Name Zitterpappel und das Sprüchwort kommt: »er zittert wie Espenlaub«. Der Stamm ist gerade und mit grüngrauer oben gelbgrüner Rinde bekleidet; das Laub ist für Kühe und Schafe ein sehr gedeihliches Winterfutter. Die aus Italien nach Frankreich und von da zu uns verpflanzte italienische, lombardische oder Pyramidenpappel wird in 25–30 Jahren schon 70 und mehr Fuß hoch und sehr stark. Man sieht sie häufig an Landstraßen und in Gartenanlagen und ihr pyramidenförmiger Wuchs zeichnet sie vor andern aus. Die Zweige sind zu Korbmacherarbeit und zu Faßreifen brauchbar, die jungen Schößlinge und die Rinde geben eine nutzbare grüne Farbe und aller 5–6 Jahre kann der Baum seiner Aste beraubt werden. Die schwarze oder deutsche Pappel, auch Pappelweide erreicht in günstigem Boden schnell eine ungewöhnliche Höhe und entsprechenden Umfang, hat eine gelblichgraue, an alten Stämmen stark aufgerissene Rinde und fast dreieckige, hellgrüne, obenher glänzende Blätter, welche sich aus dicken klebrigen, balsamisch riechenden Knospen entwickeln, die durch Auskochen mit Fett eine gelind reizende Salbe (Unguentum populeum) geben. Die Silber- oder Schneepappel und die weiße Pappel gleichen sehr der schwarzen Pappel; die fast herzförmigen, an der obern Fläche dunkelgrünen und glänzenden Blätter der ersten sind aber auf der untern Seite mit weißem, bei der weißen Pappel mit graulichweißem Filz überzogen und auch breiter geformt. Die aus Nordamerika und Sibirien stammende Balsampappel, ein Baum von mittlerer Größe, empfiehlt sich bei der Unbrauchbarkeit ihres Holzes, blos zur Anpflanzung in Alleen und Lustgebüschen, weil sie im Frühjahre mit zuerst grün wird und Knospen und junges Laub einen angenehm balsamischen Geruch verbreiten. – Pappelkraut heißt das Kraut der wilden Malve (s.d.).