Siwah

[199] Siwah ist eine Oase in der Sahara auf dem Wege, welchen die Karavanen von Kairo nach Fezzan nehmen. Sie steht unter 4–5 Sheiks, die dem Vicekönig von Aegypten tributpflichtig sind, und wird von etwa 8000 Einw. bewohnt. Die Hauptstadt heißt gleichfalls S. In 11/2 engl. M. Entfernung liegt die einst so hochberühmte Oase des Jupiter Ammon (s.d.). Die Trümmer des alten Tempels, Umebeda genannt, sind größtentheils zum Bau eines Daches und zur Errichtung eines andern nun auch schon verfallenen Tempels verwendet worden. Dabei sieht man noch die schon den Griechen bekannte Quelle, deren Wasser am Morgen und Abend warm, um Mitternacht heiß und Mittags kalt ist (jedenfalls in Folge der Verdunstung). Eine Bergkette umgibt die Oase, welche größtentheils aus Kalkstein mit vielen Versteinerungen besteht. Die Oase ist sehr fruchtbar und enthält Bäche und Seen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 199.
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