Smith [2]

[211] Smith (Sir Sidney), engl. Admiral, wurde 1764 zu London geboren, war 1783 schon Fregattencapitain und trat 1788 in schwed. Dienste, in denen er sich auszeichnete und die er 1790 wieder verließ, um in türk. Dienste zu treten. Er kehrte zur engl. Flotte zurück, als England mit Frankreich in Krieg gerieth, verbrannte 1793 die franz. Schiffe auf der Rhede von Toulon und machte sich durch eine Reihe ebenso gewagter als gefahrvoller Unternehmen den Franzosen furchtbar. Als er daher 1796 in einem Gefechte bei Havre den Franzosen in die Hände fiel, verweigerte das Directorium seine Auslieferung und hielt ihn im Temple gefangen. Er wurde jedoch von seinen Freunden befreit, kehrte nach England zurück und ging auf Befehl des Königs mit einem Schiffe von 80 Kanonen nach dem mittelländ. Meere zur Bewachung Ägyptens ab. Nach England zurückgekehrt, wurde er 1802 Mitglied des Unterhauses. In dem darauf wieder ausbrechenden Kriege wurde er zum Contreadmiral ernannt, zeichnete sich aus und führte 1807 den Prinz Regenten von Portugal nach Brasilien. Er fiel hernach in Ungnade, lebte lange Zeit als Privatmann, interessirte sich lebhaft für Abschaffung der Seeräuberei und des Menschenhandels, und gründete 1815 zu Paris eine antipiratische Gesellschaft, welche aber nur bis 1818 bestand. Er kehrte nach London zurück, wo ihn 1830 Wilhelm IV. bei seiner Thronbesteigung zum Generallieutenant der Marine ernannte.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 211.
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