Zach

[774] Zach (Franz, Freiherr v.), geb. 1754 zu Presburg, einer der verdientesten Astronomen und Mathematiker der neuern Zeit, verließ den in Östreich begonnenen Kriegsdienst und ging 1787 nach Gotha, wo er die Direction der dort neuerbauten Sternwarte Seeberg übernahm und bis 1806 mit großer Auszeichnung führte. Seit 1804 befand er sich als sachsen-gothaischer Oberstlieutenant und Oberhofmeister der verwitweten Herzogin von Sachsen-Gotha mit derselben bis zu ihrem 1827 erfolgenden Tode meist im Auslande, namentlich in Frankreich und Italien, war aber dabei unermüdlich für astronomische Zwecke thätig und veröffentlichte die Ergebnisse seiner Arbeiten in zahlreichen Abhandlungen. Überall bemühte er sich, die Unterstützung der Regierungen für die Sternkunde zu gewinnen, sowie ihren Nutzen für die bürgerliche Gesellschaft zu erweitern und allgemeiner schätzen zu machen. Nicht lange vor dem Tode der Herzogin widerfuhr ihm noch in Genua die Unannehmlichkeit, daß wegen politischer Äußerungen die sardin. Regierung ihm und der Herzogin befahl, in 24 Stunden die Stadt zu verlassen, was nur durch preuß. Vermittelung geändert wurde. Nach dem Tode der Herzogin ging Z. nach Paris, wo er im Sept. 1832 an der Cholera starb. Außer den von ihm zur Beförderung der Erd-und Himmelskunde herausgegebenen Zeitschriften (»Geographischen Ephemeriden«, Weim. 1798–99, »Monatliche Correspondenz«, Gotha 1800–13) lieferte er unter andern auch neuberechnete Sonnentafeln und ein ausgezeichnetes Sternverzeichniß. – Sein Bruder Anton, Freiherr von Z., geb. 1747, diente mit großer Auszeichnung im östreich. Heere, erwarb sich namentlich in den Feldzügen in Italien gegen die Franzosen Ruhm und Auszeichnung, ward aber bei Marengo gefangen. Nachdem er 1817 zum Freiherrn erhoben, Feldmarschalllieutenant und Generalquartiermeister der Armee von Italien geworden war, wurde er 1806 Gouverneur von Triest, befehligte 1809 eine Division des neunten Armeecorps, war dann Vicecommandant, endlich Commandant von Olmütz und starb, nachdem er 1825 als Feldzeugmeister pensionnirt worden, 1826 zu Grätz.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 774.
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