[793] Zellgewebe heißt das im ganzen thierischen Körper verbreitete, seine Organe sowol umhüllende als auch dazwischen und durch sie hinziehende, faserige und schwammigweiche, vor andern Geweben des Körpers durch Einfachheit der Bildung sich auszeichnende Gefüge.
Es besteht aus einer großen Menge kleiner Zellen, die unter sich locker zusammenhängen, thierischen Dunst, Fett, auch krankhafter Weise serös-wässerige Flüssigkeiten enthalten, denen sie auch unter begünstigenden Umständen, sowie selbst eingedrungenen fremden Körpern, wie Nadeln, Kugeln gestatten, sich nach entfernten Theilen des Körpers hinzuziehen. Im Innern gibt es den Bildungsstoff der meisten, als eigne Organe sich darstellenden Weichtheile ab. An den Pflanzen erscheint das Zellgewebe als Anhäufung sechseckiger, dodekaëdrischer oder der Kugelform sich nähernder Zellen, ohne sich jedoch häufig in der regelmäßigen sechseckigen Durchschnittsform darzustellen. Das zwischen den Häuten und Nerven der Pflanzenblätter gelegene, saftige Zellgewebe heißt Parenchim und enthält den Farbestoff derselben.