[713] Gregōr, Name von 18 Päpsten, von denen zwei von der röm. Kirche nicht gezählt werden [s. Beilage: ⇒ Päpste]. – G. I., d. Gr., der Heilige, 590-604, geb. um 540, hob das Ansehen des röm. Stuhls, machte die Bischöfe und abendländ. Metropoliten abhängiger von Rom, verbreitete das Christentum in Britannien (594), verbesserte den Kirchengesang, bildete die Lehre vom Fegfeuer weiter und ist als Kirchenlehrer Autorität; gest. 12. März 604. – Biogr. von Pfahler (1852), Wolfsgruber (2. Aufl. 1897). – G. II., der Heilige, 715-731, bekämpfte das Bilderverbot Leos des Isauriers, fesselte durch Bonifatius die deutsche Kirche an Rom. – G. VI., 1045-46, mit seinen zwei Gegenpäpsten auf der Synode zu Sutri von Kaiser Heinrich III. abgesetzt; gest. 1048 zu Köln. – G. VII., der Heilige, 1073-85, früher Hildebrand, einer der größten Päpste, geb. 1020, schon unter Leo IX. und Alexander II. die Seele aller päpstl. Maßregeln, erstrebte die unbedingte Herrschaft der geistl. Gewalt über die weltliche, führte den Zölibat durch, verbot die Investitur durch Laien und die Simonie, belegte Kaiser Heinrich IV. 1076 mit dem Bann, den er erst nach dessen Demütigung (1077) löste; 1080 von Heinrich abgesetzt, 1083 in der Engelsburg belagert, floh nach Salerno; gest. das. 25. Mai 1085. Briefsammlung von Jaffé (1865). – Biogr. von Gfrörer (7 Bde., (1859-61). – G. IX., 1227-41, setzte den Kampf gegen das Kaisertum [713] der Hohenstaufen fort, sprach fünfmal den Bann über Friedrich II. aus. – G. X., 1271-76, bemühte sich 1274 vergeblich um einen neuen Kreuzzug und die Union der griech. Kirche in Rom. – G. XIII., 1572-85, verbesserte den Kalender (1582), verherrlichte die Pariser Bluthochzeit. – G. XV., 1621-23, führte das noch übliche Zeremoniell der Papstwahl ein, stiftete 1621 die Congregatio de propaganda fide. – G. XVI., 1831-46, geb. 18. Sept. 1765 zu Belluno, stellte die Ruhe im Kirchenstaate mit österr. und franz. Hilfe her, steigerte mit Erfolg die Machtansprüche des Papsttums; gest. 1. Juni 1846. – Vgl. Wagner (1846).