Pelagianer

[371] Pelagiāner, Anhänger des brit. Mönchs Pelagius (gest. um 420 in Palästina), der seit 410 in Rom und Karthago die Erbsünde verwarf und die natürlichen Kräfte des Menschen ausreichend zur Erlangung der Seligkeit erklärte. Von Augustin bekämpft, wurde der Pelagianismus, obwohl im Orient vorwiegend als rechtgläubig betrachtet, 431 zu Ephesus verdammt, lebte aber in einer vermittelnden Richtung (s. Semipelagianer) in Gallien wieder auf, die in der mittelalterlichen Kirche herrschend wurde. Die Reformatoren verwarfen den Pelagianismus wieder völlig, was trotz Melanchthons Milderungen orthodoxe Lehre wurde.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 371.
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