Sansibar

Deutsche Kolonien. I. (Karten) 1. Deutsch-Südwestafrika. 2. Togo. 3. Kamerun. 4. Deutsch-Ostafrika.
Deutsche Kolonien. I. (Karten) 1. Deutsch-Südwestafrika. 2. Togo. 3. Kamerun. 4. Deutsch-Ostafrika.

[608] Sansibar, Sultanat in Ostafrika [Karte: Deutsche Kolonien I, 4] unter brit. Schutzherrschaft, besteht aus den Inseln S. (1590 qkm, 150.000 E.) und Pemba, zusammen 2550 qkm, 200.000 E. Die Insel S. im O. unzugänglich, im W. buchtenreich, fruchtbar, reich bewässert; Bevölkerung: Neger (Suaheli), Araber (Grundbesitzer, ca. 10.000), Inder (Kaufleute, ca. 7000), ca. 200 Europäer; Hauptprodukte: Gewürznelke, Kokospalme, Zuckerrohr, Maniok, roter Pfeffer; im O. Fischfang. Die Hauptstadt S., an der Westküste, etwa 100.000 E., Welthafen und Handelsplatz für einen großen Teil Ostafrikas; Handel s. Beilage: Afrika. Die Verwaltung geschieht durch einen engl. Generalkonsul im Namen des Sultans. – S., seit dem 16. Jahrh. portugiesisch, wurde im 17. und 18. Jahrh. vom Imam von Maskat erobert. 14. Aug. 1885 mußte es die deutsche Schutzherrschaft in den Landschaften am Kingani und Wami und in Witu anerkennen. Durch den deutsch-engl. Vertrag vom 1. Juli 1890 verlor S. seine Selbständigkeit. S., Pemba, Lamu und Patta traten unter engl. Protektorat, ebenso 1893 Witu. – Vgl. Burton (2 Bde., engl., 1872), Schmidt (1888), Baumann (1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 608.
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