Bänder

[432] Bänder sind nicht nur ein wesentlicher und nothwendiger Bestandtheil der weiblichen Kleidung, sondern auch ein Gegenstand des Schmuckes. Sie dienen zur Einfassung, als Schuhbänder, als [432] Gürtel, zur Verzierung auf Hüten, als Schleifen zum Kopfputz, Verbrämung des Leibchens und der Aermel, sind eben so mannichfaltig in ihrer Verwendung wie in ihrer Form und Farbe, wechseln mit der Mode und erscheinen in tausend neuen Façons wieder. Sie sind ein wichtiger Gegenstand der Manufaktur und beschäftigen eine Menge Arbeiter. Eine einzige Bandmühle zu Elberfeld, Iserlohn etc. macht in der Stunde tausend Ellen Band fertig, woraus sich auf den großen Verbrauch desselben schließen läßt. Es gibt Zwirn-, Wollen-, Seide-, Atlas- und Grosdetours-Bänder; sie sind gestickt, bemalt, mit Blumen, Gold und Silber durchwirkt, einfach und bunt, wie Laune, Fantasie und Geschmack sie gerade erfinden. Die vorzüglichsten Bandfabriken sind zu Lyon, Paris, Tours, St. Etienne, Chaumon, Basel, Zürich, Mailand, Coventry, Spitalfield, Barmen, Elberfeld etc.

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Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 432-433.
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