Charybdis

[343] Charybdis. Ein schreckliches Ungeheuer weiblichen Geschlechtes, mit Gäa von Poseidon (Neptun) erzeugt. Ihr Heißhunger kannte keine Grenzen, sie raubte Menschen und Thiere und verschlang dieselben; wer ihr nahte, war unrettbar verloren. Als Herakles die Rinder des Geryon aus Eritheia trieb, raubte sie auch ihm einige, dafür aber traf sie der Rachestrahl des Zeus, der sie in's Meer stürzte. Seitdem führt bei Messina, in der Meerenge zwischen Sicilien und Calabrien ein Meeresstrudel, der den Schiffern äußerst gefährlich ist, nach ihr den Namen, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß nach diesem, wie von der gegenüberliegenden Scylla, sich erst die poetische Fabel bildete. Auch Ulysses, nahte auf seiner langen Irrfahrt dieien gefährlichen Punkten nicht ohne[343] Verlust. Sprichwörtlich sagt man noch heute bei einer von zwei Seiten gefahrvollen und zweifelhaften Lage, sich zwischen Scylla und Charybdis befinden.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 343-344.
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