[2] Cordova, zu den maurischen Zeiten die berühmteste Stadt Spaniens, unter Abderhaman mit 200,000 Einwohnern bevölkert, noch jetzt mit den prächtigsten Trümmern arabischer Architektur geziert, ist die Hauptstadt der Provinz Cordova und zählt 3500 Häuser mit 32,000 Einwohnern. Vom Guadalquivir durchströmt, schließen Garten und Felder die Stadt ein, mit allen Wundern der üppigsten Vegetation geschmückt, von Hecken blühender Cactus und Aloen durchschnitten, und verlieren sich nach dem Gebirge hin in dunkle Wälder schattiger Kastanien. Ueber den Fluß führt eine Brücke, von 16 Bogen getragen, ein Meisterstück maurischer Baukunst.[2] Der Platz Corredera, von herrlichen Colonaden eingeschlossen, die Kathedrale, eine im 7. Jahrhundert erbaute Moschee mit himmelhohen Bogen und Wölbungen auf einem Walde von 850 Säulen ruhend, sind unsterbliche Denkmale jener ewig denkwürdigen Zeit. Das ungeheuere Gebäude der Kirche ist durch Tausende von grünen duftenden Orangenbäumen, gleichsam als Fortsetzung der Säulenreihen, umschlossen; der Duft derselben erfüllt die ganze Umgegend, klare, plätschernde Brunnen mit glänzenden Goldfischen und einige Cypressen und Dattelpalmen, die ihre Kronen leise im Windeshauche wiegen, erhöhen den eigenthümlichen Reiz des Ortes. Cordova treibt noch jetzt starken Handel mit dem früher ausschließlich hier bereiteten Corduanleder, mit Gold- und Silberarbeiten und Bändern. Das dasige Gestüt ist das ansehnlichste in Spanien. Cordova ist auch der Geburtsort Seneca's, und die Ruine eines römischen Baues nennt das Volk sein Haus.
T.