[256] Ebenholz. Ein pechschwarzes, schweres, sehr seines und wie Elfenbein festes Holz, welches im Feuer einen angenehmen Geruch gibt. Das schönste wird uns aus Afrika zugeführt. Ueber den Baum, welcher dasselbe liefert, ist man selbst jetzt noch uneinig, und es werden mehrere als solche genannt. Der im System angeführte heißt ebenus cretica, wächst auf Candia, wird 4 Fuß hoch, hat Schmetterlingsblumen und lanzettförmige, filzige Blätter. Die Blumen sind gelb und bilden lange, dichte Aehren. Das Holz ist schwarz und fest, und nimmt eine treffliche Politur an. Außerdem nennt man noch den bekannten Bohnen- oder Linsenbaum (cytisus [256] laburnum) und den westindischen Aspalath (aspalathus ebenus) Ebenbäume. Jedoch der eigentliche Baum dieses Namens, dem wir dieß vortreffliche Holz verdanken, ist lange unbekannt geblieben, und auch jetzt noch hat man keine bestimmten Nachrichten darüber. So viel ist indeß gewiß, daß nur der innere Kern des Baumes schwarz, das äußere Holz hingegen, der Splint, weiß und schwammig ist, und daß ein Stamm von 6 Quadratzoll im Durchschnitt zuweilen keinen 2 Zoll schwarzen Kern hat. Fernere Kennzeichen sind: eine weiße Rinde, breite Blätter, wohlduftende (fast wie Nelken riechende) Blüthen, und mispelähnliche, eßbare Früchte. Wegen seiner Kostbarkeit wird das Ebenholz nach dem Gewicht verkauft, und in unsern Gegenden das Pfund mit 8 Gr. und noch mehr bezahlt. In neuerer Zeit hat man gelernt, gewöhnlichem Birn-, Pflaum- oder Buchsbaumholz durch künstliche Bereitung eine schwarze Beize zu geben, die es dem Ebenholz ähnlich macht.
L. M.