[500] Esel, ein Thier von der Pferdegattung, kenntlich an den langen Ohren, der grauen Farbe und dem schwarzen Kreuz auf dem Rücken. Er dient in der Haushaltung hauptsächlich zum Tragen von Lasten, begnügt sich mit schlechtem Futter: Disteln, Nesseln etc., ist geduldig und ausdauernd und wird besonders in gebirgigen Gegenden zum Reiten, Ziehen etc. gehalten. Die Esel sind listig, verschlagen und mit Unrecht zum Symbol der Dummheit gewählt worden. Das Fleisch ist eßbar und aus der Haut wird Pergament gemacht. Die größere Varietät, welche namentlich im Süden und im Oriente heimisch ist, heißt Waldesel; die kleine, im Norden heimische, Steinesel. In den Gebirgen der Tatarei und Persiens gibt es auch wilde Esel, die herdenweise leben, von weißer Farbe und größer, muthiger und starker als der zahme Esel sind. Im Alterthume bedienten sich namentlich die Frauen der Esel wegen ihres sichern Trittes zum Reiten und in den Taunusbädern wie am Rhein werden fast alle Lustpartien in die Gebirge auf Eseln unternommen. Eselsmilch ist namentlich bei gefährlichen Brustkrankheiten sehr heilsam, und wurde bereits von den Römerinnen als Schönheitsmittel gebraucht. Poppäa, die Gemahlin des Nero, nahm Brodteig in Eselsmilch angefeuchtet und belegte sich damit Abends vor Schlafengehen das Gesicht, um die Haut weich und zart zu erhalten; ja Plinius behauptet sogar, sie habe sich auf ihren Reisen große Herden von Eselinnen nachkommen lassen, um sich in deren Milch zu baden.
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