Lafontaine, August Heinrich Julius

[256] Lafontaine, August Heinrich Julius, geb. 1756 zu Braunschweig, wo sein Vater Maler war, besuchte das dortige Gymnasium und studirte später in Helmstädt Theologie. 1786 Hauslehrer beim General von Thadden in Halle, ging er 1792 als Feldprediger mit dem preuß. Heer nach der Champagne und privatisirte nach beendigtem Feldzug in Halle, wo er wegen seines biedern Charakters allgemein geliebt und geachtet als Privatmann und Dr. der Philosophie den 20. April 1831 starb. Unter mehr als hundert Romanen, von denen wohl Viele der Tadel der Empfindelei,[256] phantastischer und überspannter Empfindung nicht ganz mit Unrecht trifft, bleiben die aus L's jüngeren Jahren, insbesondere »der Sonderling,« »Quinetius Heymeran von Flamming,« der »Naturmensch,« »Fedor und Marie,« vor allen aber »die Familie von Halden« und »Rudolph von Werdenberg« die ausgezeichnetsten. Sie sind voll Jugendfrische und Gluth der Empfindung, voll reiner Naivetät und Moral.

I.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 256-257.
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