Destillation

[336] Destillation, ist diejenige Operation, durch welche man flüchtige Flüssigkeiten von weniger flüchtigen oder von feuerbeständigen Substanzen abscheidet. Sie wird je nach der Natur der zu destillirenden Flüssigkeiten in metallenen oder gläsernen Gefäßen vorgenommen; die metallenen sind unter dem Namen Destillirblase und die gläsernen unter dem Namen Retorte bekannt. – Die Destillirblase besteht aus vier Theilen, der eigentlichen Blase, dem Helm, dem Kühlrohr und Kühlfaß; die letzteren bezwecken die Condensation der Dämpfe. Beim Destilliren kommen in die Blase die zu scheidenden Bestandtheile, wie z.B. bei dem Branntweinbrennen die gegohrenen Früchte etc.; flüchtige Theile, wie Spiritus, verdampfen beim Kochen zuerst und setzen sich als Dämpfe im Helm und Kühlrohr an, wo sie sich durch die Kälte zu Tropfen verdichten und abfließen. Es gibt auch eine trockene D.; wenn nämlich trockene organische Körper durch die Einwirkung der Wärme in einer Retorte gleichsam zerstört werden, wobei sich ganz neue, dem ursprünglichen Körper meist ganz unähnliche Substanzen bilden; z.B. D. der Steinkohlen, Holz, Knochen etc. – Das Product der D. heißt Destillat.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 336.
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