Gregor von Nazianz

[135] Gregor von Nazianz, der Vorkämpfer für die Gottheit Christi gegen die Arianer nach Athanasius Tod, wurde 329 od. 330 zu Nazianz od. im nahen Dorfe Arianz in Kappadocien geb., von der Mutter Nonna früh für den geistl. Stand bestimmt, auf den Schulen zu Cäsarea, Alexandrien u. Athen mit dem Prinzen Julian bekannt, mit Athanasius und besonders mit Basilius d. Gr. befreundet. Erst daheim um 356 getauft, widmete G. sich jenen ascetischen Uebungen, durch welche Basilius den Grund zu seinem Orden legte, ward aber bald in das bewegte Leben hineingeworfen, um darin den Namen des »Theologen« zu erwerben. Sein Vater, der Bischof G. von Nazianz, weihte ihn 361 zum Priester und nahm ihn zum Gehilfen. Weil er nach dem Tode desselben 374 nicht Nachfolger sein wollte, zog er nach Isaurien, 379 nach Konstantinopel, wo er eine antiarianische Gemeinde bildete u. vortrefflich leitete. Der unaufhörliche Unfriede trieb den G. zuletzt wieder heim, wo er 389 oder 390 in Ruhe st. Gebeine von ihm werden zu Rom u. Venedig gezeigt. – Beste Gesammtausg. der Reden (darunter die 5 sog. theologischen), 242 Briefe, theolog. u. histor. Gedichte, begonnen vom Mauriner Clemencet, Paris 1778, vollendet vom Abbé Caillau, Par. 1842, 2 Fol.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 135.
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