[356] Hubertus, St., Patron der Jäger und gegen den Biß wüthender Hunde, ein vornehmer Aquitanier des 7. Jahrhunderts, Hofherr des Frankenkönigs Theodorich III. (673691), später bei dem Majordomus Pipin in Austrasien und mit der frommen Floribane verheirathet. H. war ein gewaltiger Jagdliebhaber, bis einst im Walde der Anblick eines Bildes Christi am Kreuz ihm die Weltlust entleidete und ihn bewog, beim hl. Lambert, Bischof von Lüttich, sich dem geistlichen Leben zu weihen. Nach oder noch vor Floribanens Tod [356] wurde er Priester und später vom Papst Sergius I. (687701) als Nachfolger des hl. Lambert bestätiget. Durch H. wurden die letzten Heiden der Diöcese bekehrt, der Flecken Lüttich zur Stadt und 721 dauernd zum Bischofssitz. H. st. 727, sein Leib kam 100 Jahre nachher in das Kloster Ardenne, fortan St. H. genannt. Gedächtnißtag 3. Nov. H.orden, auch Orden vom Horne, gestiftet 1444 von Herzog Gerhard V. von Jülich und Berg aus Anlaß eines von ihm am St. H.tage gewonnenen Treffens, kam durch Erbschaft an Bayern, wurde seit 1708 mehrmals erneuert und ist gegenwärtig der vornehmste und älteste bayerische Orden, welcher nur eine Classe u. höchstens 12 Mitglieder zählt und nur fürstlichen Personen verliehen wird. Zeichen: weiß emaillirtes goldenes Kreuz mit 8 Spitzen, auf jeder ein goldenes Kügelchen, zwischen den 8 Spitzen goldene Strahlen; Vorderseite: St. H. auf grünem Grund in Gold, Rückseite: Reichsapfel mit Kreuz u. der Inschrift: In memoriam recuperatae dignitatis avitae 1708; hochrothes handbreites Band; bei festlichen Gelegenheiten, wo die altspan. Ceremonientracht getragen wird, statt des Bandes eine goldene Kette.