Istrien

[446] Istrien, Histerreich, Halbinsel zwischen den Nordspitzen des adriat. Meeres, Theil vom österr. Königreich Illyrien,[446] eigenes Kronland als Markgrafschaft I., gränzt an Krain, Kroatien u. Dalmatien, umfaßt (mit den Inseln Veglia, Cherso, Lussin) 89 QM. mit 235000 E. in 24 Städten, 9 Flecken, 479 Dörfern. I. hat größtentheils steinigen Kalkboden, zum Theil unbewaldete kahle Berge u. Hochflächen, Theile der julischen Alpen, ist im Ganzen arm, erzeugt jedoch Wein, Oel, Feigen; von Bedeutung ist besonders die Fischerei. I. als Bestandtheil des Istrianer Kreises zerfällt in 6 Bezirkshauptmannschaften, von denen 2, nämlich Mitterburg (ital. Pisino) u. Volosca zum deutschen Bunde gehören, folgende aber nicht: Capo dʼIstria, Montona, Rovigno, Lussinpiccolo. – I. wurde um 220 vor Chr. von den Römern erobert u. theilte die Schicksale Italiens bis zu den Zeiten der deutschen Kaiser, bis der größere Theil mit Dalmatien an Venedig kam, während der nordöstl. Theil von Oesterreich erworben wurde, dem 1797 auch der venetian. Theil zufiel. Im Frieden von Preßburg verlor es Oesterreich an Napoleon, gewann es 1814 wieder und gab ihm 1850 seine neue Organisation. Von I. führte der napoleon. Marschall Bessières den Herzogstitel.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 446-447.
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