[878] Istrĭen, gefürstete Markgrafschaft und Kronland in Österreich [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie III], bildet mit Görz und Gradisca und Triest das sog. Österr.-Illyr. Küstenland, nebst den Quarnerischen Inseln 4956 qkm, (1900) 345.050 E., Halbinsel zwischen dem Golf von Venedig und dem von Quarnero, hafenreich (Pola Hauptkriegshafen der Monarchie). Unmittelbare Stadt Rovigno und sechs Bezirkshauptmannschaften; eigener Landtag. Wappen: eine goldene Ziege mit roten Hörnern und Hufen im blauen Felde [Abh. 868]. Landesfarben Gold-Rot-Blau. – I. gehörte im Altertum zu Illyrien, ward von den Römern 177 v. Chr. unterjocht, im 6. Jahrh. n. Chr. von den Goten, später von den byzant. Kaisern, 789 von Pippin, Karls d. Gr. Sohn, erobert, bildete seit 951 eine zu Kärnten gehörige Markgrafschaft, kam 1173 an die Grafen von Andechs, Herzöge von Meran, darauf an Venedig; nordöstl. Teil war 1374 durch Erbschaft an Österreich gefallen, das sog. Österr. I. Nach dem Frieden von Campo Formio (1797) besetzte Österreich auch den venet. Teil, trat ihn jedoch 1805 an Frankreich ab (mit den illyr. Provinzen vereinigt), worauf 1808 der Marschall Bessières zum Herzog von I. erhoben wurde. 1814 wurde I. von Österreich zurückerobert.