[627] Königsberg, Hauptst. der Prov. Preußen, Festung, am schiffbaren Pregel, 1 St. von dessen Mündung, hat ohne Militär 75500 E., ist Sitz der Regierungsbehörden, einer 1544 gestifteten Universität, hat ein königl. Schloß, sehenswerthen Dom, ein für die Geschichte des Deutschordens sehr wichtiges Archiv. Die Industrie ist nicht unbedeutend, der früher blühende Handel hat durch Rußlands Prohibitivsystem sehr gelitten. Die Stadt wurde 1256 von dem Deutschorden gegründet und dem König Ottokar von Böhmen zu Ehren K. genannt, blühte durch Handel auf, wurde 1457 Residenz des Hochmeisters des Deutschordens, 1525 durch Albrecht von Brandenburg Haupt- und Residenzstadt des Herzogthums Preußen. Andere Städte dieses Namens: K. in Böhmen, im Kreise Eger, mit 4000 E.; K. in österr. Schlesien, 1000 E.; K. in Ungarn, Comitat Bars, an der Grau, 4300 E., [627] Goldbergwerk, Sauerbrunnen; K. in Brandenburg, 6000 E.; in Oberhessen, 600 E., Eisenwerk; K. in Franken, sachsen-koburg., 2000 E., Weinbau.